… lebten in einem wunderschönen, kleinen Städtchen fröhliche Menschlein. Alle trugen an ihrem Gürtel ein kleines Säcklein mit Schmunzelsteinchen. Immer wenn sie einem Menschen begegneten, der traurig dreinschaute, oder dem man eine Freude bereiten wollte, so schenkte man ihm ein Schmunzelsteinchen. Und auf der Stelle musste dieser schmunzeln und war fröhlich, weil ihn das Steinchen so fröhlich anschmunzelte. Und das Menschlein wusste: „Der andere mag mich“. Alle verschenkten Schmunzelsteinchen und bekamen welche geschenkt, so gingen die kostbaren Steinchen niemals aus. So war das immer.
In der Nähe des Städtchens lebte aber ein alter Griesgram. Misstrauen, Zwietracht und Neid beherrschten sein Leben. Das liebevolle Miteinander der Menschlein konnte er nicht ertragen.
Als er eines Tages auch ein Schmunzelsteinchen geschenkt bekam, wies er es zurück und sagte zu dem Menschlein: „Verschenk du nur deine Steinchen an alle und jeden, dann hast du bald selbst keine mehr!“
Das stimmte zwar nicht, denn jeder der ein Steinchen verschenkte, bekam auch eins zurück, aber die Saat des Zweifels war gesät. Jeder behielt seine Steinchen im Säckel und keiner kümmerte sich um seinen Nächsten. Das Lachen verschwand, jeder dachte nur noch an das Anhäufen seines Besitzes. Missmut, Verschlossenheit und Freudlosigkeit überkam das einst so fröhliche, liebenswerte Völkchen.
Jahrzehnte vergingen, als ein alter Mann seinem Urenkel von den fröhlichen Vorfahren mit den Schmunzelsteinchen erzählte. Des Töpfers Sohn ging nachdenklich in seine Werkstatt, in der er sonst Tassen und Krüge töpferte und formte kleine, lachende Tongesichter.
Von nun an verschenkte er wieder Schmunzelsteinchen an alle Leute die er mochte und die Menschen mussten lächeln, sobald sie das Steinchen berührten.
So kommt es, dass mit den Steinchen wieder der Samen von Fröhlichkeit und Liebe unter den Menschen verbreitet wird.
